Als offiziell hochbegabt gelten Menschen, die einen (gemessenen) IQ ab 130 haben. Dies sind schätzungsweise 2-3 % der Menschen weltweit, die Schätzungen variieren jedoch hier.  Hochbegabung in diesem Fall meint die intellektuelle Leistungsfähigkeit eines Menschen. Hochbegabung darf jedoch nicht mit Hochleistung verwechselt werden. Eine genetische Hochbegabung kann zwar vorliegen, aber durch mangelnde Förderung und ungünstige Umstände im Zweifel nicht zutage treten. 

Da Hochbegabte überdurchschnittlich hohe kognitive Leistungen erbringen können, extrem perfektionistisch & anspruchsvoll sind, sehr komplexe Denkstrukturen aufweisen, sich früh mit tiefgreifenden Fragen philosophischer, psychologischer oder theologischer Art auseinandersetzen und meist emotional überdurchschnittlich viel wahrnehmen, unterscheiden sie sich seit Kindheit an von den meisten ihrer Altersgenossen. Dies ist meist bis ins Erwachsenenalter der Fall, insbesondere, wenn sie nichts von ihrer Hochbegabung ahnen. 

Aufgrund dessen ist es möglich, dass sich Hochbegabte oft als „anders“ erleben. Je nachdem, welche Förderung sie von ihrem Umfeld erhalten, kann das Selbstbild positiv oder negativ ausfallen.

Oft fühlen sich (vor allem unerkannte) Hochbegabte „fremd“, oder „komisch“ und versuchen sich an die Norm anzupassen. Da viele sehr spät oder durch Zufall von ihrer Hochbegabung erfahren,

entwickeln sie im Laufe ihres Lebens ein falsches Selbstbild. 

Menschen, die mit ihren Leistungen trotz Hochbegabung weit unter ihren Möglichkeiten liegen, nennt man Underachiever. Teilweise werden sie im Kindes- und Jugendalter als verhaltensauffällig wahrgenommen und oft dementsprechend behandelt. Dies kann gravierende Folgen für die spätere soziale und kognitive Entwicklung der Kinder und Jugendlichen haben. Oft stagnieren sie in ihrem Leben und schöpfen niemals das volle Potential aus, das sie dazu befähigen könnte, Höchstleistungen zu bringen.