Hadt Du ihm in die Augen geschaut, Weib?
Hast Du ihm denn richtig in die Augen geschaut, Weib?
Hast Du nicht gesehen, dass in seinen Augen keine Liebe für Dich ist,
sondern nur Verachtung?
Hast Du nicht richtig hingeschaut?
Hast Du denn seinen Mund genauer betrachtet, Weib?
Hast Du nicht gesehen, dass um seine Mundwinkel kein Lächeln spielt,
sondern nur spöttischer Zynismus?
Hast Du nicht richtig geschaut?
Hast Du denn nicht seine Augenbrauen angesehen, Weib?
Hast Du nicht gesehen, dass sie sich immer dann, wenn er sich unentdeckt wähnte,
ironisch nach oben zogen, wenn Du etwas sagtest,
das seiner Meinung widersprach?
Hast Du nicht richtig hingeschaut?
Hast Du nicht seine Stimme angehört, Weib?
Hast Du nicht gehört, dass der leise, sanfte Ton nicht Zärtlichkeit,
sondern subtile Gereiztheit waren?
Hast Du nicht richtig hingehört?
Hast Du nicht seine Hände betrachtet, Weib?
Hast Du nicht gesehen, dass sie deinen Körper nicht
leidenschaftlich umfassten,
sondern ihn unterwerfen wollten?
Hast Du nicht richtig hingespürt?
Was ist los mit Dir? Seit wann machst Du dich so jämmerlich klein,
winselst und bettelst um jedes Fünkchen Aufmerksamkeit von einem Mann,
der Deiner nicht einmal annähernd würdig ist, ja, der Dich verachtet?
Weil er das Gewinsel nicht mehr hören kann und weil er selbst seiner unwürdig ist?
wo ist deine Hochsensibilität geblieben?
Wie lange schon hast Du sie unterjocht?
Was ist bloss los mit Dir?
Warum jammerst Du deinen Schwestern die Ohren voll
von diesem vermeintlichen Seelenverwandten,
der nichts weiter ist als ein kleiner unwichtiger hässlicher Wurm
mit einer erbärmlichen Fratze,
dem der Hass schon aus den Augen spriesst?
Warum tust Du dir und uns so etwas an?
Warum tue ich Dir und uns so etwas an?
Wo ist Dein, mein, unser Stolz geblieben, Weib?!
Sri Lanka,
10.03.2018
Am Ozean- für S.
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