So oft hat sie es schon getan:
sie hat ihre Kleider zusammengerafft,
hat ihren Schmerz mit Make up übertüncht, das Weinen ihrer Augenränder mit Concealer überschminkt,
die Trauer in ihren Augen weggetuscht und ihr Herz hinter PANZERN versteckt.
So komisch, dass sie sich gewundert hat, dass nicht alle
ihrer Mitmenschen die Maskierung sehen.
Den Karneval, den sie täglich zelebrierte.
Bis er nur noch fade wirkte.
Sie fand sich immer sehr auffällig in ihrem Schauspiel
Gleichzeitig war sie so brillant, dass es nur wenigen gelang, dahinter zu blicken- war sie doch zeitgleich verwirrt von sich selbst. Und so diente sie
immer der Projektion.
Die besonders Sensibeln, Feinsinnigen und Intelligenten
unter ihnen- die durchblickten ihr Trauerspiel. Aber keiner bat sie innbrünstig, damit aufzuhören. Sie liessen sie gewähren.
Vielleicht war das ihr Schicksal.
Dass sie nur auf einen wartete, der sie demaskierte und dann blieb. Es lange genug aushielt, ihren Schmerz zu halten und sich nicht von der Trauer hinwegspülend liess.
Sie tat viel dafür, die anderen zu verscheuchen. Sie gab sich nicht gerne hin, noch hatte sie es nötig. Tief in sich drin war sie sich selbst genug.
Und doch wusste sie: es gab da einen Punkt
in ihr, einen GORD-ischen Knoten, den sie alleine nicht auflösen konnte.
und so (de)maskierte sie sich weiter-
Tag für Tag, Tag für Nacht. Nacht für Nacht kamen dann die Schatten und liessen
sie taumeln und erstarren.
Aber auch das gehörte zu dem Spiel.
Sri Lanka,
08.03.2018
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