Als Du damals dieses unschuldige Kind warst, so voller Träume, so voller Naivität, da hast Du vom Leben erhofft, dass es Dir gut mitspielt, dass Du auf seiner Welle schwimmst. Du hast gehofft, dass es Dir wohlgesonnen ist und dass Du es beherrscht: das Spiel des Lebens, von dem Du damals keine Ahnung hattest.
Du hast noch keine Narben davongetragen. Hast den Schmerz noch nicht gespürt, bist noch nicht tiefer gedrungen. Du hast noch getanzt und mit Schmetterlingen gespielt. Und Dich in Deiner
Traumwelt mit Farben bemalt. Du warst das kleine Mädchen in der Glasglocke, der Schmetterling in der Seifenblase.
Dann kam das Leben, aber ein anderes als in Deiner Traumwelt. Du bist zum ersten Mal auf die Knie gefallen, hast Dir die Narben der Liebe geholt. Du hast geweint, hattest Angst, Panik. Die erste
Trennung, die ersten Enttäuschungen, die Dich auf die Erde holten.
Du wurdest erwachsen und warst doch immer noch das Kind, das nicht mit der Welt zurecht kam. Deine Sinne waren überflutet. Du hast alle Spannungen der Welt in Dich aufgesogen und wunderst Dich nun über die Spannung in Deinem Inneren? Du hast die Verbindung zur Welt aufgenommen, niemals im Stillstand der Zeit. Und wunderst Dich nun über die Grenzenlosigkeit in Dir?
Du hast die Dinge immer voher erkannt, bevor sie benannt worden sind. Hast Vorahnungen und Träume gespürt,
hast Menschen mit Deiner Liebe geheilt. Und nun fragst Du Dich, wo all Deine Lebensenergie hin ist? Du hast Dinge verstanden, die den meisten Menschen nie enthüllt werden. Du hast
Geheimnisse gelüftet, bevor sie geboren wurden. Und bist erstaunt über die Zurückweisung von Seelenpartnern, denen Du ZU viel bist. ZU groß. ZU schön. ZU intelligent. ZU sensibel. Denn sie sind ZU.
Zuviel gefühlt? Sag, hast Du etwa zuviel geliebt? Zuviel gelebt? Ist Dein Leben deshalb ein anderes Erträumtes? Ist es deshalb weniger schön? Haben sich deswegen weniger Deine Träume erfüllt?
Nein, das Leben hat gespielt, aber nicht mit. Und das ist gut so. Es hat Dich durchgerüttelt, nicht wahr? Du fühlst Dich so wenig bei Dir und bist es doch mehr als je zuvor. Es hat Dich nackt gemacht. Deswegen zitterst Du jetzt. Weil Du mehr denn je DIR SELBST begegnen sollst. Endlich ohne Maske, ohne Spiegel.
All Deine Begegnungen hat Dir das Leben geschickt, denn das Leben spielt, aber nicht mit. Weil es seine Aufgabe ist, Dich in Deine Größe, nicht in Dein Versteck zu bringen. Das hast Du von ihm gewollt. Das hast Du mit ihm vereinbart.
Das Leben spielt, aber nicht mit, sondern für Dich.Steh auf, richte Dein Haar, öffne die Augen. Zeige Deine Weiblichkeit, Deine Begabungen und verschenke sie der Welt.
Nimm das Spiel an. Dann kannst Du nur gewinnen…
In Liebe,
Jamila (für Dunja)
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